Mittwoch, 14. Mai 2008



Seit fast 3 Jahren ermitteln die Beamten der Staatsanwaltschaften im größten Korruptionsskandal unserer Insel, dem Fall „Faycán“ in Telde. Hauptbeschuldigte ist die ehemalige Stadträtin für das Bauwesen, Toni Torres. Sie befand sich mehrere Monate in Untersuchungshaft. Gestern versuchte sie sich vom Balkon ihrer Wohnung im sechsten Stock eines Wohnhauses in Las Palmas zu stürzen. Sie konnte von den Rettungskräften zur Aufgabe ihres Vorhabens bewegt werden, und wurde in eine Klinik eingeliefert.



In vielen Ländern, meist Entwicklungsländern, protestieren die Menschen gegen die stark gestiegenen Preise für Grundnahrungsmittel. Spekulanten und die Nutzung der landwirtschaftlichen Flächen für Biosprit, machen für Viele das tägliche Leben unbezahlbar. Aber auch im reichen Staat Spanien gehen die Bürger auf die Straße. 60 Einwohner von Lanzarote fuhren am vergangenen Freitag mit der Fähre nach Gran Canaria und demonstrierten mit Einkaufswagen vor einem großen Supermarkt in Telde. Mit der Protestaktion wollten sie zeigen, dass auf Lanzarote die Nahrungsmittelpreise mehr als 10 Prozent über den Preisen von Gran Canaria liegen. 14.000 Unterschriften haben sie gesammelt, um das kanarische Parlament zu einer Änderung des Handelsgesetztes zu zwingen, das bisher die Verbreitung von Discountern, wie Lidl, verhindert,



Wenn es um den Unternehmensgeist geht, sind die Canarios nicht nur Spanienweit führend, sondern fast Weltmeister, nur übertroffen von den USA. In kaum einer Region der Erde machen sich so viele Menschen selbständig, gründen ihre eigene Firma. Oft ist es die Flucht aus der Arbeitslosigkeit. Man lässt sich dann als Selbstständiger unter Vertrag nehmen, und ist somit quasi wieder in einem abhängigen Arbeitsverhältnis. In den letzten 4 Jahren waren fast 9 Prozent aller kanarischen Erwachsenen irgendwann mal selbständig. Die Dauer ist aber nur kurz, die meisten geben bereits nach wenigen Monaten ihre Ich- AG wieder auf.



Die große spanische Gewerkschaft, Comisiones Obreros, hat Kritik an den Plänen der Inselregierung von Gran Canaria für eine Schnellzugverbindung zwischen Las Palmas und dem Süden geübt. Zu teuer und völlig unrentabel. Zwar würde Madrid den Großteil der Investitionskosten von etwa 1 Milliarde Euro übernehmen, aber die Inselregierung müsste für die enorm hohen Unterhaltungskosten aufkommen. Dies wäre eine große Belastung für den Inselhaushalt. Besser wäre es, die vorhandene Infrastruktur effizienter zu nutzen, zum Beispiel mehr exklusive Spuren auf den Straßen für die öffentlichen Busse.



Die stark gestiegenen Preise für Grundnahrungsmittel und Energie treffen die touristischen Anlagen in der eh schwächeren Sommersaison besonders hart. Der Hotelverband der Provinz Las Palmas geht deshalb davon aus, dass weitere Appartement- und Bungalowanlagen dieser Saison schließen müssen. Bei geringer Auslastung und Übernachtungspreisen, welche die gestiegenen Kosten bei weitem nicht decken, entscheiden sich immer mehr Unternehmer, während der Sommermonate den Betrieb einzustellen.



Im April ist die Zahl der Arbeitslosen erneut gestiegen und zwar um 7.400 im Vergleich zum März. In den letzten 12 Monaten erhöhte sich die Anzahl von Mitbürgern ohne Job damit um 33.000 auf 166.200.

Freitag, 16. Mai 2008

Noch in dieser Legislaturperiode, also spätestens in 3 Jahren könne mit dem Bau der Schnellzugtrasse zwischen Las Palmas und Maspalomas begonnen werden, wenn das Planungsverfahren reibungslos verlaufe. So optimistisch zeigt sich der verantwortliche Baurat und stellvertretender Regierungschef der Inselregierung von Gran Canaria, Román Rodríguez. Die Bauzeit veranschlagt er auf etwa 4 bis 6 Jahre.



Das kanarische Parlament hat gestern mit den Stimmen der regierenden Nationalisten und Konservativen die Gründung einer regionalen kanarischen Polizeieinheit beschlossen. Die Opposition, die Sozialisten betrachten das Projekt als rausgeschmissenes Geld. Mit dem Beschluss ist keineswegs klar, ob es jemals kanarische Polizeieinheiten geben wird, denn die Finanzierung geht nicht ohne Hilfe aus Madrid, und dort ist man strikt gegen eine regionale kanarische Polizei.



Erstmalig hat die kanarische Regierung eine Lärmkarte veröffentlicht, welche die Lärmbelästigung der Bürger in der Nähe von Verkehrswegen aufzeigt. Etwa 123.000 Bewohner unserer Insel Gran Canaria sind vom Verkehrslärm betroffen, besonders stark die Anlieger an der Autobahn von Puerto Rico nach Las Palmas, die Bewohner an der Nordumgehung und der Stadtautobahn von Las Palmas. Aber auch die 1.300 Anlieger an der Schnellstraße in Playa del Inglés gehören zu den Opfern des Verkehrslärms.



Einen Katalog mit 153 Maßnahmen hat die kanarische Regierung erarbeitet, um den Auswirkungen des Klimawandels entgegen zu treten. Die meisten Einzelmaßnahmen betreffen den Energie- und Transportbereich, denn gemeinsam sind sie für 80 Prozent der CO2- Emission verantwortlich. „Die kanarische Strategie im Kampf gegen den Klimawandel“, so der offizielle Name des Kataloges. Die Sensibilisierung der Bevölkerung beim Umgang mit Energie, erneuerbare Energieträger für die Stromversorgung, Reduzierung der Emissionswerte im Straßenverkehr sind wichtige Punkte des Strategiepapiers.





Die 3 Städte Santa Lucía, Agüimes und Ingenio bilden den „Städtebund Südost“, die „Mancomunidad Sureste“ auf unserer Insel. Ein Großprojekt des Verbundes ist eine umweltfreundliche, nachhaltige Stadtentwicklung. Damit haben sie unter den Städteentwicklern weltweit schon Aufsehen erregt und im November den internationalen Preis „LIVCOM“ in London gewonnen. Nun interessiert sich auch die UNO für das Projekt als Möglichkeit für Staaten der dritten Welt. Am 15.Mai wird die „Mancomunidad Sureste“ ihr Projekt auf einer UNO- Konferenz in New York vorstellen, an der 152 Staaten teilnehmen.



Der Verkauf von Neuwagen auf den Kanaren ist in den ersten 4 Monaten stark zurückgegangen. 15.671 neue Autos wurden zugelassen, 20 Prozent weniger als im Vergleichszeitraum des vergangenen Jahres.



Den Verlust von Wählerstimmen bei den regionalen und kommunalen Wahlen im vergangenen Mai spürt die nationalistische Coalición Canaria auch in ihrer Parteikasse. Inzwischen haben die kanarischen Nationalisten einen Schuldenberg von über 400.000 Euro angehäuft.

Montag, 19. Mai 2008



La Reserva de la Biosfera, eine Art Naturpark, existiert seit 3 Jahren auf Gran Canaria. Nahezu 46 Prozent der Landfläche und die küstennahen Gewässer, hauptsächlich im Süden und Südwesten unserer Insel, gehören zu dem Schutzgebiet. Bisher fehlt jedoch eine Institution, die das Gebiet auch verwaltet, die Naturschutzrichtlinien kontrolliert und eine nachhaltige, umweltfreundliche Entwicklung plant. Der Grund hierfür liegt in der Uneinigkeit zwischen den 7 betroffenen Gemeinden, darunter Maspalomas, und der kanarischen Regierung über die Finanzierung einer solchen Behörde.



Hohe Immobilienpreise, hohe Hypothekenzinsen und höhere Hürden bei der Finanzierung von Wohnungen und Häusern machen dem kanarischen Immobilienmarkt schwer zu schaffen. Auch Ausländer kaufen deutlich weniger Eigentumswohnungen. Besonders bei den Nichtresidenten fiel der Rückgang stark aus. In der Provinz Las Palmas mit den Inseln Gran Canaria, Fuerteventura und Lanzarote gingen die Wohnungskäufe von Nichtresidenten um 23 Prozent zurück, in der Provinz Sta Cruz de Tenerife gar um 92!! Prozent. Noch vor einem Jahr bekam fast jeder ohne große Sicherheiten einen Kredit fürs Eigenheim. Inzwischen weisen die Banken fast die Hälfte aller Kreditanträge auf den Kanaren zurück.



12.000 Urteile in Strafverfahren haben die kanarischen Justizbehörden aus dem Jahr 2007 immer noch nicht vollstreckt. Tausende Verurteilte warten Monate, bis der Urteilsspruch umgesetzt wird. Die 15 Strafgerichte unserer Inselgruppe sind völlig überlastet. Nun sollen Prioritäten gesetzt werden und die Vollstreckung von schwerwiegenden Straftaten zügiger erfolgen.



Herbe Kritik muss sich die kanarische Gesundheitsministerin, Mercedes Roldós, von den Sozialisten im Stadtrat von Las Palmas gefallen lassen. Vor zwei Jahren erhielt die staatliche Großklinik Doctor Negrín ein 2 Millionen Euro teures, hochmodernes Diagnostikgerät zur Früherkennung von Tumoren. Zur Überraschung der Gemeinderäte steht das Gerät aber immer noch original verpackt und nie genutzt in einer Abstellkammer des Klinikums.



Nahezu 4 Millionen Quadratmeter Landfläche müssen für die geplante neue Start- und Landebahn des Flughafens enteignet werden. Über 1.000 Privatpersonen und Unternehmen, hauptsächlich in Ojos de Garza, sind betroffen. Aber auch öffentliche Grundstücke, Kirchen, Sportplätze, Schulen, Tomatenplantagen müssen der Piste weichen. Sogar Grundstücke des Verteidigungsministeriums werden enteignet. Die Bahn läuft dann parallel zur derzeitigen Autobahn, vom Süden kommend auf der linken Seite, gegenüber des Passagierterminals.



Zwei große Reedereien beherrschen den Fährverkehr zwischen den kanarischen Inseln, Fred Olsen und Armas. Der Inhaber der Reederei Armas, Antonio Armas, will nun die kanarische Regierung verklagen. Es geht um die lukrative Strecke zwischen Agaete und Santa Cruz de Tenerife. Seit 10 Jahren beantragt die Reederei, Fährverbindungen aufzunehmen, die von der kanarischen Regierung immer abgelehnt werden. Nur die Reederei Fred Olsen hat die Genehmigung, auf dieser Strecke zu fahren, auf der jährlich eine Million Passagiere befördert werden.

Mittwoch, 21. Mai 2008



990.000 Wohnungen und Häuser gibt es auf den Kanaren. Davon werden 668.000 durch die Eigentümer oder Mieter als Hauptwohnsitz genutzt. 322.000, also etwa ein Drittel, sind Zeitwohnungen, oder Wochenenddomizile.



99 Prozent aller Touristen, die während ihres Aufenthaltes auf Gran Canaria Las Palmas besuchen, haben eine gute Meinung über die Inselmetropole. Am meisten besuchen die Tagesausflügler den Canteras- Strand und die Altstadt Vegueta mit der Kathedrale.



Die stark gestiegenen Lebensmittelkosten haben das Kaufverhalten vieler Canarios in den letzten Monaten nachhaltig beeinflusst. Der Kunde schaut momentan fast ausschließlich auf den Preis und kauft immer mehr Eigenprodukte der großen Supermarktketten, die besonders günstig sind. Dafür nimmt er auch eventuelle Qualitätseinbußen in Kauf.



Als Exportbeihilfe für den Tomatenanbau auf unserer Inselgruppe hat die kanarische Regierung im vergangenen Jahr 9 Millionen Euro von der EU erhalten. 3,5 Millionen müssen nun an Brüssel zurück überwiesen werden. Der Grund: Die Höhe der Subvention hängt von der Exportmenge ab, und die kanarischen Tomatenanbauer hatten die für die Finanzhilfe notwendigen 250.000 Tonnen nicht exportiert, es waren deutlich weniger, da gibt’s auch weniger Geld.



La Perla Negra, in der Innenstadt von Las Palmas, war jahrelang ein lukratives Bordell. Nun muss sich die „Madame“, wie man hier die Bordellbetreiberin bezeichnet, vor dem Landgericht der Inselmetropole verantworten. Es geht nicht nur um Geldwäsche und Geschäfte mit der Prostitution, denn die Mädchen, die im Nachtclub arbeiteten waren meist Brasilianerinnen, die mit einem Touristenvisum eingereist waren und somit ohne Arbeitsgenehmigung. Die Angeklagte sieht sich nicht als Kriminelle. Die Mädels hätten alle freiwillig gearbeitet. 24 Jahre Haft fordert die Staatsanwaltschaft.



Von Januar bis April haben 426 Firmen auf den Kanaren ihren Betrieb eingestellt, 25 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Zwar gab es im gleichen Zeitraum 1.664 Neugründungen, aber auch das sind 519 weniger als noch im Jahr zuvor, als noch 2.183 Firmen gegründet wurden.



Der „Delegado del Gobierno“ ist der Vertreter der spanischen Regierung in den autonomen Regionen Spaniens, also der verlängerte Arm der Zentralregierung in der Provinz. Ihm unterstehen unter anderem die örtlichen Einheiten der Nationalpolizei und der Guardia Civil. Carolina Darias war jahrelang stellvertretende „Delegado del Gobierno“ auf den Kanaren. Vor wenigen Monaten wechselte sie als Stadtplanungsdezernentin ins Rathaus von Las Palmas. Nun wurde sie vom spanischen Ministerpräsidenten Zapatero wieder gerufen und vorgestern zur neuen „Delegado del Gobierno“ auf den Kanaren ernannt.

Freitag, 23. Mai 2008



9 Millionen Euro hat die große Hängebrücke über den Barranco La Ballena im Norden der Inselmetropole Las Palmas gekostet. Vor gerade mal 18 Monate wurde sie fertig gestellt. Doch ihr Wert sinkt, denn Diebe klauen inzwischen Stahlkabel, da für hochwertigen Schrott hohe Preise erzielt werden. Den Dieben wurde es auch leicht gemacht, denn die Stahlkabel, als Geländer am Bürgersteig waren schlecht verankert und locker. Der Klau von Eisen, Stahl und Kupfer ist ja inzwischen auch in Deutschland an der Tagesordnung. Dort verschwanden schon ganze Leitplanken.



Der kanarische Wirtschafts- und Finanzminister Soria, von der konservativen Partido Popular verlangt von der Zentralregierung in Madrid eine deutliche höhere Finanzleistung für die autonome Region Kanaren als bisher. Die Forderung ist auch deshalb nicht einfach, weil in Madrid die Sozialisten regieren. Doch Soria stößt bei Spaniens Finanzminister Pedro Solbes auf Verständnis. Die Kanaren werden aufgrund des hohen Bevölkerungszuwachses zukünftig mehr Geld aus Madrid erhalten.



1993 gab es 175.000 Arbeitslose auf den Kanaren. Bei einer aktiven Bevölkerung von 625.000 damals, lag die Arbeitslosenquote bei 28%. Wir werden zwar diese Quote in diesem Jahr nicht erreichen, denn inzwischen die Zahl der aktiven Bevölkerung auf eine Million gestiegen. Wir werden aber die Arbeitslosenzahl des Rekordjahres 1993 bei weitem übertreffen. Der kanarische Ministerpräsident Paulino Rivero sieht bis Ende des Jahres eine Arbeitslosenzahl von 200.000 auf unserer Insel als realistisch an. Das wäre dann eine Arbeitslosenquote von 20%.



Seit Wochen gastiert der Circo Mundial, der Weltzirkus in der Inselmetropole Las Palmas. Eine der vielen Attraktionen sind die Löwen. Eine Löwin musste in den letzten Wochen pausieren, denn die 180 Kg schwere Löwin Clara war trächtig. Am vergangenen Freitag gebar sie zwei Katzenbabys. Am vergangenen Dienstag wurden die putzigen Löwenbabys der Öffentlichkeit vorgestellt. Der Zirkus hat eien WEB- Seite eingerichtet, damit die kanarischen Kids Vorschläge für die Namen der Neugeborenen machen können.



Eigentlich sind sich die Koalitionspartner im Rathaus von Maspalomas, die Nationalisten und die Sozialisten fast nie einig, und deshalb bleiben viele wichtige Projekte liegen. Am vergangenen Montag haben sie jedoch mal gemeinsam einen Antrag der Opposition abgelehnt, obwohl sie auch bei diesem Thema unterschiedliche Auffassungen vertreten. Es ging um den Neubau des Gefängnisses. Die Opposition beantragte den Bebauungsplan so zu ändern, um das Bauvorhaben der Gefängnisverwaltung zu stoppen. Gemeinsam lehnten Nationalisten und Sozialisten das Ansinnen ab.



„Der hat nen Schuss in der Birne“, sagt man im Volksmund. Der Kapitän eines Fluges der regionalen Binter Canarias hatte am vergangenen Montag einen Schuss im Cockpit. Die Motoren seines Flugzeuges liefen schon, als 2 bewaffnete Zollfahnder, als Passagiere auf dem Flug von Fuerteventura nach Gran Canaria dem Piloten ihre gesicherten Schusswaffen vorschriftsmäßig im Cockpit übergaben. Dieser hantierte offensichtlich mit einer Pistole, es löste sich ein Schuss, die Kugel durchschoss die Außenhaut des Flugzeuges schlug gegen ein 30 Meter entfernt geparktes Charterflugzeug. Verletzt wurde niemand, die Fluggäste mussten aber in ein anders Flugzeug umsteigen. Nun wird gegen den Piloten ermittelt, denn er hat einen Schuss abgegeben, wenn auch unabsichtlich, ohne im Besitz eines Waffenscheins zu sein.

Montag, 26. Mai 2008

Die Bilanz der Besucherzahlen auf den Kanaren von Januar bis April ist mit 4,4 Prozent Zuwachs gegenüber dem Vorjahr noch deutlich positiv. Doch die guten Zahlen stammen nur aus den ersten 3 Monaten des Jahres. Der April, Ostern war schon vorbei, liegt mit 1,7 Prozent weniger Urlaubern bereits im Minus. Jetzt beginnt die Durststrecke, so Experten. Der Mai und Juni sind traditionell schwache Monate.



Am Samstagvormittag musste die Polizei der Inselmetropole Las Palmas die Stadtautobahn, die Avenida Marítima, für etwa 15 Minuten komplett sperren. Eine 33jährige Frau wollte sich von einer Fußgängerbrücke im Stadtteil Hoya de la Plata auf die Schnellstraße stürzen. Die herbeigeeilte Polizei konnte die Frau jedoch noch rechtzeitig von ihrem Vorhaben abbringen.



Die Planungen für eine Schnellbahnverbindung zwischen der Inselmetropole Las Palmas und Maspalomas, im touristischen Süden unserer Insel, wecken auch bei anderen Kommunalpolitikern Begehrlichkeiten. Geht es nach den Wünschen der Bürgermeister der Nordgemeinden wie Arucas, Gáldar und Agaete, soll die Schnellbahntrasse bis an die Westküste nach Agaete verlängert werden. Ein mögliche Erweiterung von Las Palmas bis Arucas ist im Infrastrukturplan der Insel schon enthalten. Bis nach Agaete wird der Zug aber wohl nie kommen. Die Baukosten wären, aufgrund der Geländebeschaffenheit, viel zu hoch, außerdem leben dort zu wenig potentielle Fahrgäste.



Im Februar wurde das Rathaus von Maspalomas wegen Einsturzgefahr evakuiert. Die Stadt musste erst mal neue Bürogebäude suchen, um die Verwaltung unterzubringen. Deshalb wurde auch die Frist zur Zahlung von städtischen Gebühren, wie der Grundsteuer, zunächst verlängert. Nun haben sich die Inkassoabteilungen der Stadtverwaltung in anderen Büros etabliert, und die Bürger müssen jetzt wieder schön brav ihre Steuern und Gebühren begleichen.



Die Äußerungen des kanarischen Ministerpräsidenten, Paulino Rivero, über die wirtschaftliche Krise und seine realistische Einschätzung über die Entwicklung der Arbeitslosigkeit bis Jahresende ist nicht überall auf Verständnis gestoßen. Sowohl Gewerkschaften als auch Unternehmerverbände kritisierten den Regierungschef. Die Arbeitslosenzahlen können bis Ende des Jahres auf 200.000 steigen, so Rivero. Die Verbände werfen ihm vor, mit solchen öffentlichen Äußerungen das Vertrauen der Bürger in Wirtschaft und Politik zu gefährden und die Bevölkerung zum „Angstsparen“ zu animieren. Die Tatsache als solche, dass diese Arbeitslosenzahl erreicht wird, wenn die Politik nicht gegensteuert, bestreiten weder Gewerkschaften noch Arbeitgeberverbände.

Mittwoch, 28. Mai 2008



Der Sommer naht mit schnellen Schritten, und dann werden auch immer mehr Canarios die Strände des Südens bevölkern. Vergangene Woche gab das kanarische Schulamt die Daten für den Beginn der Sommerferien bekannt. Mit wenigen Ausnahmen, zum Beispiel der Abiturienten, endet der Unterricht für die meisten Schüler am 20.Juni, die Zeugnisse gibt es am 25.Juni.



630 Lokalpolizisten gibt es in der Inselmetropole Las Palmas. Laut Angaben der Gewerkschaften liegt die Sollstärke jedoch bei 1.014 Beamten, um die Sicherheit der Bürger zu garantieren. Sie fordern deshalb vom Rathaus, die Personal- und Materialengpässe dringend auszugleichen. Ein krasses Beispiel sei die Nachmittagsschicht bei der Verkehrskontrolle. In dieser Schicht stünden für das gesamte Stadtgebiet gerade mal 2 motorisierte Beamte zur Verfügung.



Der Schock der US- Hypothekenkrise sitzt auch den spanischen Banken noch tief in den Gliedern. Auch sie hatten in den letzten Monaten ihre Risiken minimiert, also den Kunden höhere Hürden bei der Vergabe von Krediten auferlegt, der Finanzmarkt kam ins stocken. Nach 14 Jahren stetigen Wachstums stagnierte auch die spanische Wirtschaft. Doch offenbar finden die Banken nach und nach ihr Vertrauen in die Wirtschaftsleitung zurück, so zumindest sieht es die Santander- Bank. So langsam finden wir zur Normalität zurück, so ein Sprecher der Bank.



Am vergangenen Donnerstag wurde die neue Vertreterin der spanischen Regierung in der autonomen Region Canarias, Carolina Darias, offiziell in ihr Amt eingeführt. Hohe Vertreter der kanarischen Politik und die spanische Ministerin für den öffentlichen Dienst, Elena Salgado, nahmen am Festakt teil. Carolina Darias versprach in ihrer Antrittsrede einen offenen Dialog mit der kanarischen Regierung, den Inselräten und den Kommunen auf der Inselgruppe. Die Zeit der Konfrontation zwischen der kanarischen Regierung und Madrid sei vorbei, Kooperation und Konsens seien angesagt.



In einer tiefen wirtschaftlichen Krise stecken die Tomatenanbauer der Kanaren. Um die nächste Ernte zu finanzieren, benötigen sie etwa 25 Millionen Euro an Krediten, dabei ist der Sektor schon mit 95 Millionen Euro verschuldet. Eine Arbeitsgruppe aus Banken, der kanarischen Regierung und den Tomatenexporteuren soll nun Lösungsansätze finden. Besser geht es den etwa 8.000 Bananenzüchtern der Inselgruppe. Sie erhalten diese Tage die geplante und mit der EU vereinbarte Finanzhilfe von 75 Millionen Euro



Die großen Talsperren der Insel, meist in der Südhälfte gelegen, sind nicht nur wichtige Wasserspeicher für die Landwirtschaft, sondern auch beliebte Ausflugsziele, wie die Stauseen Ayagaures, Chira oder Soria. Aber sie benötigen dringen Wasser, denn selten zuvor waren sie so leer. Gerade mal 11 Millionen Kubikmeter wurden dieser Tage gemessen. Im Mai des vergangenen Jahres waren noch 23 Millionen Kubikmeter Wasser in den Talsperren. Der Grund für den Wasserschwund war der extrem trockene Winter.

Montag, 09. Juni 2008

In flagranti erwischte die Polizei von Telde eine Gruppe von etwa 20 Männern. In einer verfallen Skateboardanlage in Jinámar veranstalteten sie illegale Hundekämpfe mit ihren Pitbulls. Wegen Tierquälerei drohen ihnen nun Haftstrafen bis zu einem Jahr.



In ganz Europa protestieren das Transportgewerbe, die Landwirtschaft und die Fischerei mit punktuellen Streiks und Kundgebungen für staatliche Beihilfen wegen der stark gestiegenen Energiekosten. Auch die kanarischen Taxifahrer drohen mit Protestaktionen. Der Verband der kanarischen Taxiunternehmen will streiken, falls die regionale Regierung nicht die hohen Spritkosten durch finanzielle Hilfen ausgleicht.



Der vergangene Woche ganz unerwartet mit erst 38 Jahren verstorbene Timple- Spieler José Antonio Ramos wird posthum von der Inselmetropole Las Palmas geehrt. In der heutigen Stadtratsitzung wird ihm wohl einstimmig die Ehrenbürgerwürde erteilt.



Im November 2003 gab der spanische Ölmulti Repsol bekannt, dass mit Probebohrungen nach Erdöl und Gas vor den Küsten von Fuerteventura und Lanzarote begonnen würde. Die Inselbewohner waren gegen diese Pläne, sie fürchteten um ihren Tourismus. Auch die kanarische Umweltorganisation Ben Magec protestierte und zweifelte an dem wirtschaftlichen Nutzen dieser Aktion. Erst 2007 wurden umfangreiche Probebohrungen durchgeführt. Damaliges Ergebnis: Es gibt keine Ölvorkommen zwischen den Inseln Lanzarote, Fuerteventura und der westafrikanischen Küste. Die ganze Aufregung war zunächst einmal umsonst. Inzwischen beträgt der Ölpreis jedoch 130 Dollar pro Barrel, und der Ölmulti möchte wieder nach dem schwarzen Gold suchen. Die spanische Regierung will dies aber nur genehmigen, wenn sich die einzelnen Inselregierungen und die kanarische Regierung untereinander einig sind, und da gibt es noch große unterschiedliche Meinungen.



Castillo de Romeral gehört zu unserer Gemeinde und liegt direkt neben dem großen Elektrizitätswerk mit Entsalzungsanlage und der Abfalldeponie des Südens. Gleich in der Nachbarschaft sollen nun auch das neue Gefängnis und eine Gas- Verflüssigungsanlage errichtet werden und langfristig will die Inselregierung auch noch der Sportflughafen dorthin verlegen. Die Bürger des kleinen Küstendorfes wollen das nicht länger hinnehmen. Die gesamten Infrastrukturprobleme der Insel werden bei uns abgeladen, so die erbosten Bürger. Am vergangenen Samstag demonstrierten etwa 200 Anwohner mit einem Protestmarsch am Strand von Playa del Inglés und informierten die Badegäste über ihre Situation.



Die Arbeitslosenzahlen auf den Kanaren explodieren regelrecht. Im Mai gab es 5.270 mehr Arbeitslose als noch im April. Innerhalb eines Jahres ist die Zahl um 36.240 auf nun 171.500 gestiegen. Allein im Bauwesen und im Dienstleistungssektor sind 140.000 Canarios ohne Job. Wenn es so weitergeht, dürften die Pessimisten Recht haben, die am Ende des Jahres 200.000 Arbeitslose vermuten.



Das derzeitige Rathaus von Maspalomas ist baufällig und wurde vor wenigen Monaten geräumt. Die Stadtverwaltung ist nun in verschiedenen Gebäuden in Playa del Inglés und Maspalomas vorübergehend untergebracht. Dies soll kein Dauerzustand bleiben. Schon planen die Stadtoberen ein neues Verwaltungszentrum auf dem leer stehenden Gelände zwischen dem alten Rathaus und dem Finanzamt im Campo Internacional. Für 29 Millionen Euro soll ein 6-stöckiger Bürokomplex entstehen, in dem Platz für die Kommunalverwaltung und Privatfirmen ist.

Mittwoch, 11. Juni 2008



Derzeit streikt in ganz Spanien der Transportsektor für staatliche Beihilfen für die stark gestiegenen Benzin- und Dieselpreise. Auf den Kanaren gab es nur eine schwache Beteiligung. Auf dem Festland hingegen gelang es den Streikenden, wichtige Verkehrswege zu blockieren. Die Kanaren sind durch ihre großen Importe abhängig von einem gut funktionierenden Transportwesen auf der spanischen Halbinsel. Sollte der Streik über eine Woche andauern, könnte es zu ersten Versorgungsengpässen auf unserer Inselgruppe kommen.



Den Bewohnern unseres Ortsteils Castillo del Romeral gelang es vorgestern bereits zum zweiten Mal, die Bauarbeiten auf dem Gelände für das neue Inselgefängnis zu stoppen. Zwar wurden die etwa 100 Bürger von der Baufirma wieder nach Hause geschickt, aber die Baufirma musste vorläufig ihre Arbeiten einstellen, da sie nicht die notwendigen Genehmigungen vorweisen konnte.



Der spanische Ministerpräsident, der Sozialist José Luis Zapatero, ist bereit, 1.500 zusätzliche Beamte der Nationalpolizei und Guardia Civil auf den Kanaren zu stationieren, lehnt aber die Finanzierung einer regionalen Polizei der kanarischen Regierung rundweg ab. Letztere lässt sich in ihrem Vorhaben jedoch nicht beirren und plant weiter eine eigene regionale Polizeitruppe. Dies wird auch negative Konsequenzen für die Gemeinden haben. Viele Lokalpolizisten werden dann zur Regionalpolizei wechseln, obwohl bei den kommunalen Polizeieinheiten permanent Personalmangel herrscht.



Das hatten wir bereits Anfang März berichtet: 2 neue Sandstrände mit jeweils 300 Metern Länge entstehen gerade vor der Strandpromenade von Playa del Inglés zwischen dem Strandeingang und dem Hotel Parque Tropical. Durch 3 große gebogene Dämme aus Felsbrocken ins Meer hinaus soll der angeschwemmte Sand liegen bleiben. Einer der Dämme ist fertig, bei den anderen gibt es Probleme. Die Baufirma findet derzeit nicht genügend große Felsbrocken. Und an dieser Situation hat sich zum Ärger der Touristiker und Anwohner drei Monate später immer noch nichts geändert. Es gibt offenbar keine geeigneten Felsbrocken.



Etwa 10.000 Jäger gibt es allein auf unserer Insel Gran Canaria. Alle zahlen Gebühren und erwarten jährlich den Beginn der Jagdsaison, um mit Hunden und Gewehren Kaninchen, Rebhühner und Fasane zu jagen. Aber die Jagdsaison könnte in diesem Jahr ins Wasser fallen. Im Auftrag der Inselregierung untersuchen Experten derzeit den Zustand der Fauna, besonders der Wildkaninchen in den Jagdrevieren. Erst wenn die Expertise in dieser Woche vorliegt, will der Umweltminister der Inselregierung entscheiden, was, wann, wie und wo gejagt werden darf.

ETWAS VERSPÄTET

Montag, 16. Juni 2008


Der Strand von Güi-Güi im Südwesten unserer Insel ist nur schwer zugänglich, aber beliebt bei Wanderern und Naturliebhabern. Güi-Güi liegt in einem Naturschutzgebiet, ist aber größtenteils in privater Hand. Die Inselregierung von Gran Canaria will das Gelände in Staatsbesitz zurückführen und hat Gutachter mit einer Wertschätzung beauftragt. Billig wird es nicht, denn 40 Millionen Euro wird es die Inselregierung wohl kosten.



Die Avenida Marítima der Inselmetropole Las Palmas wird von den Erosionskräften des Atlantiks bedroht. In Höhe des Hospital Insular wurden bereits Barrieren aufgebaut, die die Fußgänger auf der Küstenpromenade schützen, denn die Wellen des Ozeans unterspülen langsam die Asphaltdecken, indem sie den darunter liegenden Beton angreifen.



Während in weiten Teilen der EU in den nächsten 20 Jahren die Bevölkerung abnehmen wird, steigt sie auf den Kanaren wahrscheinlich um etwa 15,5, Prozent. Diese Annahmen des statistischen Amtes der EU basieren nicht auf geburtenstarken Jahrgängen auf der Inselgruppe, sondern auf der stetigen Zuwanderung aus anderen Teilen der EU und aus Drittländern. Auch die Bevölkerungspyramide der Kanaren sieht deutlich besser aus als im Rest Europas. Der Anteil Jugendlicher wird höher bleiben, die Veralterung der Gesellschaft nicht so weit fortgeschritten sein.



2 Millionen Euro hat Las Palmas aus staatlichen Fonds erhalten, um 18 Hektar verwüsteten Gemeindegrund aufzuforsten. 70.000 Bäume sollen nun in den nächsten Monaten die Metropole grün gestalten. Damit löst Bürgermeister Jerónimo Saavedra eines seiner Wahlversprechen ein.



Im kanarischen Tourismus unterscheiden die Experten zwischen den Hotels und den Bungalow- und Appartementanlagen. Letztere werden als Sektor „Extrahotelero“ bezeichnet. Dieser Bereich erleidet gerade die schlimmste Krise seit Jahren. In den Monaten März und April erzielte man das schlechteste wirtschaftliche Ergebnis dieses Jahrzehnts. Seit dem Jahr 2000 sind die jährlichen Übernachtungszahlen von 9 Millionen auf 6,1 Millionen gesunken, während die Hotels die Übernachtungen von 6,4 auf 8,2 Millionen steigern konnten.



Trotz heftiger Bürgerproteste und Ablehnung durch Kommunalpolitiker und touristische Unternehmer hält die spanische Gefängnisverwaltung an dem dringend benötigten Bau einer neuen Justizvollzugsanstalt auf dem Gemeindegebiet von Maspalomas fest. Der neue Knast entsteht neben dem Vorort Juan Grande, und die Bauarbeiten wurden nun öffentlich ausgeschrieben. Das Volumen beträgt 103 Millionen Euro.

Freitag, 27. Juni 2008



Die Canarios könnten in diesem Sommer zum Retter der Bungalow- und Appartementanlagen werden. Aufgrund des hohen Anstieges der Lebenshaltungskosten werden nach Einschätzungen des Hotelierverbandes wahrscheinlich mehr Canarios die Sommerferien auf der eigenen Insel verbringen und somit für eine bessere Auslastung zumindest in den Monaten Juli und August sorgen.



Im Oktober findet der große Parteikongress der kanarischen Nationalisten, der Coalición Canaria statt. Schon im Vorfeld gibt es Polemik um das Bestreben des Nationalisten und Oberbürgermeisters von Santa Cruz de Tenerife, Miguel Zerolo einen heiklen Punkt auf die Tagesordnung zu setzten. Es geht um das Bestreben nach einem unabhängigen Staat „Kanaren“, die Loslösung vom Mutterland Spanien. Einen Etappensieg hat der Separatist nun errungen. Die Debatte über die Unabhängigkeit kommt auf die Tagesordnung, aber mit geringen Aussichten auf breite Zustimmung.



Nach Monatelenagen Verzögerungen wird die Inselmetropole Las Palmas nun endlich ihr Versprechen über kostenlose Fahrräder in die Tat umsetzten. Touristen und Einwohner können sich an 6 Stellen zwischen der Altstadt Vegueta und dem Hafen kostenlos Fahrräder ausleihen. In der Anfangsphase werden zunächst 150 Bikes eingesetzt. Einer der Verleihpunkte ist im Busbahnhof am San Telmo- Park, in dem auch die Linienbusse aus dem Süden enden. Die Initiative wird begrüßt, aber auch Kritik kommt auf, denn noch fehlen Fahrradwege in der Innenstadt.



Die kanarische Regierung ist auf der Suche nach etwa 8,5 Milliarden Euro. So hoch schätzen die Finanzbehörden das Schwarzgeld von nicht versteuerten unternehmerischen Aktivitäten, wie zum Beispiel der Schwarzarbeit. In dieser Branche wird auch keine Sozialversicherung bezahlt. Mit etwa 350 Millionen Euro beteiligen sich auch Vermieter, die ihre Mieteinnahmen nicht anmelden und somit nicht versteuern.



Auch in diesem Sommer ist die Waldbrandgefahr wegen des trockenen Winters extrem hoch. Die Gefahr kommt jedoch nicht nur durch Brandstifter, Grillfeuer und Zigarettenkippen. Das Energieunternehmen Unelco hat ein Problem mit seinen Hochspannungsleitungen. Sie führen teilweise durch Wälder, und die Bäume sind viel zu dicht an die Leitungen gewachsen. Funken könnten einen Waldbrand verursachen. Das Unternehmen hat nun beantragt, an den gefährdeten Stellen Äste und Bäume aus der Gefahrenzone zu entfernen.



Seit über 3 Wochen blockieren die Bürger von Castillo del Romeral, einem Ortsteil unserer Gemeinde die Bauarbeiten zum neuen Inselgefängnis. Die spanische Gefängnisverwaltung will von ihrem Enteignungsrecht, die Grundstücke gehören der kanarischen Regierung, keinen Gebrauch machen, und den Konflikt friedlich lösen. Derzeit finden Gespräche zischen der Gefängnisverwaltung und der kanarischen Regierung statt.

Der Strand von Güi-Güi im Südwesten unserer Insel ist nur schwer zugänglich, aber beliebt bei Wanderern und Naturliebhabern. Güi-Güi liegt in einem Naturschutzgebiet, ist aber größtenteils in privater Hand. Die Inselregierung von Gran Canaria will das Gelände in Staatsbesitz zurückführen. Der derzeitige Besitzer, der kanarische Unternehmer Jaime Cortezo, stellt die Inselregierung jedoch vor ein großes Problem. Ein Schweizer Unternehmen hatte das insgesamt 20 Millionen Quadratmeter große Gebiet 1988 für umgerechnet 240.000 Euro gekauft. Nun will der jetzige Eigentümer nur 12 Millionen Quadratmeter davon verkaufen und verlangt dafür 40 Millionen Euro, das 165-fache des damaligen Kaufpreises.



In Arucas befindet sich die landwirtschaftliche Versuchsanstalt der Inselregierung von Gran Canaria, La Granja Agrícola Experimental. Die Produkte wurden bisher an Großhändler verkauft. Nun hat die Inselregierung ein Experiment gewagt: Sie rief die Bevölkerung zu einem Markttag und luden auch andere landwirtschaftliche Betriebe ein, einen Marktstand zu belegen. Der Erfolg war enorm. Schon 90 Minuten vor Öffnung standen Hunderte von Kauflustigen vor den Toren, und zur Mittagszeit waren nahezu alle Produkte verkauft. Zwar herrschte ein gewisses Chaos, aber die Konsumenten kamen in den Genuss von preisgünstigen und hochwertigen Lebensmitteln.



In nur einem Jahr ist die Nachfrage von Ausländern nach kanarischen Immobilien um glatte 60 Prozent gesunken. In den ersten 3 Monaten wurden nur 141 Immobilien an Ausländer verkauft, im gleichen Zeitraum des vergangenen Jahres waren es noch 352. Sonne, Strand und ein einmalig gutes Klima locken offenbar nicht mehr so viele ausländische Interessenten. Die meisten Immobilien, die von Ausländern noch gekauft werden, liegen bei höchstens 200.000 Euro. Darüber gibt es fast keine Nachfrage mehr.



Ab heute kommen alle Schnäppchenjäger auf ihre Kosten. Wegen der anhaltenden Nachfrageschwäche hat die kanarische Regierung den Beginn des Sommerschlussverkaufes auf den heutigen Montag vorgezogen. Ursprünglich sollten die Rebajas erst am 12. Juli beginnen. Damit erhofft man sich eine zusätzliche Stimulierung der Konsumenten. Der Einzelhandel applaudiert.



Die tonnenschweren, vierfüßigen Betonklötze schützen die Stadtautobahn von Las Palmas, die Avenida Marítima, vor der Brandung des Atlantiks. Als am vergangen Donnerstag die Hubschrauberbesatzung der Seerettung an der Küste entlang flog, trauten die ihren Augen nicht. Eingeklemmt wischen den Betonkolossen entdeckten sie eine junge Frau. Sie war offenbar von der Promenade neben der Autobahn hinunter gefallen. Die Frau konnte mit leichten Verletzungen noch rechtzeitig geborgen werden.



Optimismus verbreitet die kanarische Sparkasse, die Caja Canarias. Álvaro Arvelo, Präsident der Caja, sieht die Talsohle der wirtschaftlichen Rezession erreicht. In spätestes einem oder eineinhalb Jahren sei die Krise überwunden, das schlimmste haben wir schon hinter uns, so der optimistische Sparkassenchef.

Mittwoch, 09.JUL 2008



Wie bereits berichtet, will die Inselregierung das Gebiet um den Güi-Güi- Strand im Südwesten unserer Insel in Staatsbesitz zurückführen, denn es gehört zu einem Naturschutzgebiet. 40 Millionen Euro verlangt der derzeitige Eigentümer. Vor 20 Jahren hatte der Staat das Gelände für 240.000 Euro Private verkauft. Abgesehen von dem hohen Preis hat der Eigentümer noch ein weiteres Problem. Noch ist ein Rechtsstreit zwischen ihm und der Gemeinde La Aldea offen, denn auf dem Terrain liegen Fincas, die seit 1872 laut Grundbucheintrag der Stadt La Aldea gehören.



Der private Konsum stagniert wegen der wirtschaftlichen Rezession, und Leidtragende sind die Einzelhändler. Deshalb hat die kanarische Regierung auch den Beginn des Sommerschlussverkaufs um fast eine Woche vorverlegt. Am vergangenen Montag begann die Schnäppchenjagd, und die Erwartungen waren groß, denn selten gab es so große Preisnachlässe. Doch schon nach 2 Tagen macht sich eine gewisse Ernüchterung breit. Die Kundschaft kommt nicht in den erhofften Massen, das Geschäft läuft eher verhalten an. Zumindest können die Kaufwilligen in Ruhe die reduzierten Waren begutachten und werden nicht durch Gedränge beim Einkauf gestört.



Egal welche Koalition in der Südmetropole Maspalomas im Rathaus regiert, meist wird nur gestritten, und wichtige Projekte bleiben auf der Strecke. Auch zwischen der derzeitigen Koalition von Sozialisten und Nationalisten war dies nicht anders, bis deren Parteizentralen die Zankhähne aufforderten, einen Konsens zu finden, damit die Kommunalpolitik nicht auf der Strecke bleibt. Nun knirscht es aber innerhalb der Nationalisten, denn nicht alle Stadträte unterstützen die Politik ihrer Bürgermeisterin und ebenfalls Nationalistin, Mari Pino Torres. Letztere will auch ohne Mehrheit weiterregieren und zu Sachthemen auch um Unterstützung bei der Opposition bitten.



Beim 37. Kongress der spanischen Sozialisten hat der spanische Ministerpräsident, Zapatero, dem Generalsekretär des kanarischen Landesverbandes, Juan Fernando López Aguilar, den Rücken gestärkt. Er war im Kabinett von Zapatero bereits Justizminister und hat im vergangenen Jahr die Sozialisten auf den Kanaren zur stärksten Partei gemacht. Innerhalb der Partei ist er nicht unumstritten, dennoch haben ihn die Genossen ins Präsidium gewählt, und er wird die Liste zur Wahl des europäischen Parlaments anführen. Gleichzeitig will er Generalsekretär auf den Kanaren bleiben, wenn die Inselgenossen ihn hierzu bitten.



Erst vor wenigen Monaten musste das Rathaus von Maspalomas im Campo Internacional wegen Einsturzgefahr geräumt werden. Baupfusch war offensichtlich die Ursache. Nun musste ein weiteres städtisches Gebäude geschlossen werden. Im Theater des Centro Cultural in San Fernando droht die Decke einzustürzen. Anscheinend ist Kondenswasser der Klimaanlage in die Deckenstruktur eingedrungen.



4 Justizvollzugsanstalten gibt es auf den Kanaren. Insgesamt sind in diesen Gefängnissen auf Gran Canaria, Teneriffa, La Palma und Lanzarote 3.101 Häftlinge eingesperrt. 30 Prozent der Inhaftierten sind Ausländer. Allein im Gefängnis Salto del Negro auf Gran Canaria verbüßen 1.500 Gefangene ihre Strafe. Konzipiert war der Knast für 602 Insassen.

Freitag, 11.JUL 2008



Warmes Wasser, wenig Stürme, und dadurch geringer Wellengang auf dem Atlantik sind in den Sommermonaten ideale Voraussetzungen für illegale afrikanische Einwanderer, die mit ihren Booten von der Westküste Afrikas die Kanaren ansteuern. Deshalb will die EU- Agentur zum Schutz der europäischen Außengrenzen, Frontex, ihre Einsätze zwischen den Kanaren und der afrikanischen Küste intensivieren. Zusätzlich zum bestehenden Kontingent wird noch eine holländische Korvette mit Hubschrauber die Frontex unterstützen.



Schon bisher können die Bürger der Inselmetropole Las Palmas viele Verwaltungsdinge mit Hilfe des Internets erledigen. Doch die Stadtverwaltung plant bis 2010 eine komplett visuelle Stadt. Der Bürger soll dann praktisch alles von zu Hause erledigen können. Nicht aus Eigennutz investieren die Stadtväter, denn die Einsparung an Verwaltungsbeamten ist groß.



Die Verringerung der CO2- Emissionen ist weltpolitisches Tagesthema. Auch auf den Kanaren. Aber hier spricht man nur über Verringerung, in der Praxis werden die Emissionen ständig erhöht. Zwischen 1990 und 2006 hat sich der Ausstoß an CO2 glatt verdoppelt. Geplante Maßnahmen zur Reduzierung der Schadstoffemissionen, wie der Bau von Windkraftanlagen und die Nutzung von Gas, werden sich erst in einigen Jahren bei der Schadstoffbilanz bemerkbar machen.



Zuerst die gute Nachricht: Die autonome Region Canarias ist nicht mehr die langsamste in der Abarbeitung von Rechtsstreitigkeiten. Die schlechte Nachricht ist, dass sich die kanarische Justiz gerade mal auf den drittletzten Platz aller spanischen Regionen vorgearbeitet hat. Noch immer dauert die Bearbeitung bei Gericht durchschnittlich 6,2 Monate. Und die Canarios nutzen gerne den Justizapparat, um ihre Probleme zu lösen. Auf 1.000 Einwohner kommen 200 Justizfälle.



Wer ein Reisebüro eröffnet, benötigt eine Lizenz des kanarischen Tourismusministeriums. Das Genehmigungsverfahren dauert sehr lange. Der Ministerialbeamte Enrique Barreda machte sich dies zu nutze und empfahl den Reisebüros, sich an einen Mitarbeiter zu wenden, damit das Antragsverfahren beschleunigt wurde. Mit einem großen Preisaufschlag kamen die Antragssteller in den Genuss einer schnellen Bearbeitung. Der besagte Mitarbeiter war sein Schwager und nie im Ministerium beschäftigt. 123.000 € soll das Duo so in die eigene Tasche gewirtschaftet haben. Nun müssen sie sich vor Gericht verantworten. Die Staatsanwaltschaft fordert 14 und 13 Jahre Haft.



Vor fast genau einem Jahr wütete im Süden unserer Insel ein verheerender Waldbrand und verursachte Schäden in Millionenhöhe. Betroffen war auch der unter den Urlaubern so beliebte Palmitos- Park. 65 Prozent des Tierparks fielen den Flammen zum Opfer. Seit April hat sich das Gelände in eine Großbaustelle verwandelt, und bereits im August soll der Park wieder geöffnet werden.



Die im Rathaus von Maspalomas regierende Koalition von Nationalisten und Sozialisten wollen auch die Opposition, die Bürgervereinigung „AV“, in die Regierungsverantwortung einbeziehen. Deren Fraktionsführer und ehemaliger Bürgermeister, Marco Aurelio Pérez, will dann selbst zum Stadtoberhaupt ernannt werden, denn er stellt die stärkste Fraktion. Dagegen sträubt sich aber Amtsinhaberin Mari Pino Torres von den Nationalisten

Die Waldbrandgefahr auf unserer ist in den heißen und trockenen Sommermonaten extrem hoch. Aber nicht nur die Wälder sind in Gefahr. Trockenes Buschland und Gestrüpp sind ideale Brandzünder. Deshalb hat die Inselregierung nun alle Bewohner von Fincas und freistehenden Häusern aufgefordert, trockenen Pflanzenwuchs im Umkreis von etwa 15 Metern zu entfernen, um bei einem eventuellen Brand ein Übergreifen der Flammen auf Gebäude zu verhindern.