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Dieses Thema hat 435 Antworten
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 Politik & Wirtschaft auf Gran Canaria / Kanaren und weltweit
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Gran Canaria Forum Offline




Beiträge: 21.836

19.03.2006 16:58
#46 RE: Zusammenfassung Flüchtlingswelle Kanaren Antworten

Hallo Franco. Ich würde mich freuen mehr über dieses Thema zu erfahren.
Ich überlegte mal mit GCdirk eine Extra Rubrik darüber aufzumachen, aber irgendwie war sonst keiner dem dieses thema interessierte und sich damit auseinandersetzte. Ich habe schon oft versucht dies Thema in der nachrichtenrubrik anzuschneiden, aber entweder kam garnichts oder negatives Feedback.

Leider sehen die meisten nicht, was alles dahinter steckt und dass diese Menschen Ihr letztes Hemd geben und alles was sie haben/hatten abgeben um auf eines der Immigranten Boote zu kommen.

Die meisten sehen in den Afrikanern nur die "Uhren und Schmuckverkäufer" aber die Hintergründe werden meist verdrängt oder weggeschoben... schade

joschy ( gelöscht )
Beiträge:

19.03.2006 17:07
#47 RE: Zusammenfassung Flüchtlingswelle Kanaren Antworten

@Franco77

Ich werde auf dein geistigen Dünnsch...ss den Du da über

mich geschrieben hast,nicht weiter eingehen!

Wenn du den Apostel spielen willst,dann bitte,aber mache

nicht Andere an oder versuche sie nieder zumachen,nur weil

sie nicht zum Teil Deiner Meinung sind!

Gran Canaria Forum Offline




Beiträge: 21.836

19.03.2006 17:15
#48 RE: Zusammenfassung Flüchtlingswelle Kanaren Antworten

Was soll denn das schon wieder?
Könnt Ihr mal bitte auf dem Teppich bleiben und normal miteinander reden?
Redet Ihr auch so miteinander wenn Ihr Euch gegenüber steht?

Man ey, ich weiß garnicht wie oft ich das noch sagen soll.
Behandelt Euch doch einfach mal so wie Ihr selber behandelt werden wollt und bleibt sachlich und normal.

Manchmal denk ich echt wir sind hier im Kindergarten!
Da bin ich ja noch reifer mit meinen 28 jahren und überlege was ich schreibe und vor allem WIE ich etwas schreibe!!!!

Franco77 Offline




Beiträge: 1.471

19.03.2006 17:15
#49 RE: Zusammenfassung Flüchtlingswelle Kanaren Antworten

Zitat
Gepostet von Gran Canaria Forum
Leider sehen die meisten nicht, was alles dahinter steckt und dass diese Menschen Ihr letztes Hemd geben und alles was sie haben/hatten abgeben um auf eines der Immigranten Boote zu kommen.
die meisten sehen in den Afrikanern nur die "Uhren und Schmuckverkäufer" aber die Hintergründe werden meist verdrängt oder weggeschoben... schade


Das stimmt leider, Sanny.
Ich nehme mich davon übrigens nicht aus, auch bei mir dauerte es lange, bis es klingelte. Im Grunde war es seitdem ich mal mit den Immigranten selbst in Kontakt und Dialog trat (wie in meinem Artikel beschrieben - Link funktioniert jetzt!).

Das Problem ist so vielschichtig und komplex, daß es einfach nicht in ein paar Sätzen abzuhandeln ist.
Aber laß uns doch einfach hier in kleinem Kreis mal ein wenig reden. Mir würde es schon genügen, den einen oder anderen auf die tatsächliche Problematik aufmerksam zu machen und das Bewußtsein zu schärfen.
Viel mehr können wir eh nicht tun, als zu informieren ... der Rest obliegt dem Staat, in diesem Falle dem spanischen Staat bzw. dem Gobierno de Canarias, aber ausgerechnet von den Politikern erhoffe ICH persönlich mir kaum Hilfe oder eine Lösung der Situation ...

Gran Canaria Forum Offline




Beiträge: 21.836

19.03.2006 17:19
#50 RE: Zusammenfassung Flüchtlingswelle Kanaren Antworten

Hey Franco. Das wäre Klasse. ich freue mich mal mit jemanden über genau DIESES Thema unterhalten zu können.
Ich hatte mal angefangen ein kleines Buch (Word Datei besser gesagt) zu schreiben über die Statistiken usw. Habe spanische Zeitungen angeschrieben zu diesem Thema usw.

Bloß leider fehlen mir dazu die genauen Hintergründe und ich bin nicht vor Ort.

Wir haben auch ein eigenes Foto unter Nachrichten. Das hat GCdirk mal gemacht vor Ort von einem Boot.

Ich interessiere mich sehr für die Hintergründe, die Herkunft der Immigranten usw. und was danach mit Ihnen passiert.

zauberin60 ( gelöscht )
Beiträge:

19.03.2006 17:24
#51 RE: Zusammenfassung Flüchtlingswelle Kanaren Antworten

Eine eigene Rubrik zum Thema ist gut, ich weiß oft nicht wohin mit den Artikeln. Anderseits lesen es viele Menschen dann erst gar nicht.
Das gleiche gilt für den Tierschutz, ich habe da auch das Gefühl, es lesen immer die gleichen Leute die Artikel.

Ich bin aber auch froh, das sie gelesen werden, so ist das nicht.

Aber um alle oder viele im Forum zu erreichen, wär der Bereich NEWS vielleicht am Besten.
Was meint ihr dazu? Freu mich auf eine Diskussion.

Was mich ärgert sind die "Organisatoren", die den Menschen das letzte Hemd rauben und sie in einer Nußschale übers Meer schicken.
Sie haben ihr Geld, werden nicht erwischt und ertrinken auch nicht

Sonnenhunrig Offline




Beiträge: 479

19.03.2006 17:24
#52 RE: Zusammenfassung Flüchtlingswelle Kanaren Antworten

Kann mich da nur der Meinung von joschy anschließen.Es wird immer andere Menschen geben,die nicht das Glück...wennn man davon überhaupt reden kann, in einem reichen Land zu leben.
Vielleicht sind ja mal abgesehen von einigen Dinge,diese Leute glücklicher als wir und kommen oft nur wegen Verfolgung usw. nach hier.
Nur das ist der verkehrte Weg,denn wie soll dem Land mit den Menschen dort geholfen werden.Ich denke eine Hilfe in dem jeweiligen Land und dem Menschen ist besser angesagt als das hier..
Wolfgang

[ Editiert von Sonnenhunrig am 19.03.06 17:26 ]

Gran Canaria Forum Offline




Beiträge: 21.836

19.03.2006 17:26
#53 RE: Zusammenfassung Flüchtlingswelle Kanaren Antworten

Hallo Franco.

Hier der Bericht von den Immigranten, wovon wir auch von Dirk ein Life Foto haben:

topic.php?id=278025&msgid=3081990

Franco77 Offline




Beiträge: 1.471

19.03.2006 17:35
#54 RE: Zusammenfassung Flüchtlingswelle Kanaren Antworten

Zitat
Gepostet von Sonnenhunrig
Kann mich da nur der Meinung von joschy anschließen.Es wird immer andere Menschen geben,die nicht das Glück...wennn man davon überhaupt reden kann, in einem reichen Land zu leben.


Das war NICHT die Meinung von Joschy, sondern MEINE!
Joschy hat, soweit ich das bisher lesen konnte, überhaupt keine Meinung (außer daß ihn dieses unbequeme Thema irgendwie stört, aber das ist wie gesagt SEIN Problem). Ferner sagte Joschy, daß für ihn diese Diskussion erledigt sei. GOTTSEIDANK, sage ich. Denn dieses Thema ist einfach zu ernst, um es mit persönlichen Befindlichkeiten und Nonsens zu füllen.

Du hast im Übrigen völlig recht, Sonnenhungrig!
Das Problem solle DA angepackt werden, wo die Wurzeln liegen.
Ich denke, JETZT ist es an der Zeit, meinen Text zu posten, den die meisten von Euch wahrscheinlich nicht in den entsprechenden Printmedien lesen konnten, weil die auf Teneriffa bzw. auf El Hierro erscheinen.


Pateras und Immigranten
Werden die Kanaren von Flüchtlingen aus Schwarzafrika überschwemmt?

Schon seit Jahren ereilen uns fast täglich Meldungen von Pateras, die regelmäßig an den Küsten der Kanarischen Inseln landen oder auf dem Meer in Seenot geraten.
Pateras, das sind die äußerst notdürftig ausgestatteten und meist völlig überfüllten Flüchtlingsboote, die Menschen von kleinen Häfen in Marokko, Westsahara oder Mauretanien ins "gelobte Land", also nach Europa bringen sollen.
Ziel: Die Kanaren, vornehmlich Lanzarote, Fuerteventura oder Gran Canaria, denn diese Inseln sind teilweise nur ca. 200 km vom nordafrikanischen Festland entfernt.
Die Flüchtigen selbst stammen von der Westküste Schwarzafrikas, kommen meist aus Ghana, Elfenbeinküste, Gambia, Senegal usw. oder es sind heimatlose Sahauris aus der ehemalgen Sahara Española.

Im Jahre 2005 war die Zahl der Immigranten mit 4700 noch stark rückläufig verglichen mit dem Vorjahr (ca. 8400), allerdings gibt die Entwicklung der letzten Wochen erneut Anlaß zur Sorge, es könne zu einem neuerlichen Boom kommen.
Ein Indiz für das ansteigende Flüchtlingsaufkommen ist sicherlich auch das Anlanden einer Patera am Samstag den 4. März in La Restinga an der Südspitze der kleinsten Kanareninsel El Hierro. Dies war ein Novum, denn in all den Jahren war es erst die insgesamt zweite Patera, die ausgerechnet Hierro erreichte und die Aufregung im sonst so beschaulich-ruhigen Fischerdorf La Restinga war dementsprechend groß.
Als das nur 9 m lange Boot mit 43 Menschen an Bord um 16.30 Uhr anlegte, war das halbe Dorf auf den Beinen und man bemühte sich nach Kräften und in vorbildlicher Weise, die Leute sofort mit dem Nötigsten zu versorgen.
Es bot sich das typische erschütternde Bild, das man bereits bestens aus den Medien kannte - Patera sowie Flüchtlinge befanden sich in gleichermaßen desolatem Zustand. Viele konnten sich gar nicht auf den Beinen halten, wiesen starke Symptome von Dehydrierung auf und waren ebenso psychisch völlig am Ende, die Gesichtszüge geprägt von starker Apathie. Letzteres sicherlich auch infolge akuten Schlafmangels, denn die Leute waren nach eigener Aussage vom mauretanischen Grenzdorf Nouadhibou aus gestartet und bei unruhiger See 3 Tage und Nächte lang unterwegs gewesen.
Die Verständigung gestaltete sich ziemlich kompliziert, denn nur wenige sprachen so etwas wie gebrochenes Englisch oder Französisch und die meisten waren rein physisch ohnehin nicht in der Lage, irgendwelche Erklärungen abzugeben. Zudem hatte man den Eindruck, daß sie instruiert waren, möglichst wenig über ihre Identität und Herkunft preiszugeben. Dies ist typisch, ebenso die Tatsache, daß niemand im Besitz von persönlichen Dokumenten war. Dadurch soll verhindert werden, daß sie wieder in ihre Heimatländer abgeschoben werden und die Schlepperbanden in Westafrika, die diese "Reisen" organisieren, sorgen schon in eigenem Interesse peinlich genau dafür, daß eine Identitätsklärung schwer bis unmöglich wird.
Durch dieses Procedere wird den Immigranten allerdings auch die letzte Chance genommen, möglicherweise als Asylant anerkannt zu werden und tatsächlich eine bessere, menschenwürdige und vor allem legale Existenz zu finden. So aber vegetieren sie weiterhin als Un-Personen dahin und sind praktisch gar nicht existent.

Der Fall der Patera von La Restinga ist sehr bezeichnend. Sie wurde von den Schleusern bis zum Rand mit Flüchtlingen vollgestopft und dann sich selbst überlassen. Es war niemand an Bord, der auch nur die leiseste Ahnung von Navigation und sonstigen nautischen Gegebenheiten hatte. Das Boot war lediglich mit einem 40PS-Motor bestückt, ansonsten in einem katastrophalen Zustand und wie alle Pateras absolut hochsee-untauglich.
Für die Schlepper ist all dies lediglich ein kleines "kalkulierbares Risiko", nicht weiter der Rede wert in ihrem schmutzigen und menschenverachtenden Geschäft.
Diese sog. "Guides" kassieren für ihre Schleusertätigkeit bis zu 2500 $ pro Nase, ein Betrag für den der gesamte Familienclan eines einzigen Immigranten in deren Heimatländern jahrelang schuften und sparen muß.
Sie ködern die Ausreisewilligen mit wahnwitzigen Geschichten über das Land, wo Milch und Honig fließt und flunkern das Blaue vom Himmel herunter. Die Träume vom Paradies zerplatzen dann allerdings recht schnell, wenn nicht schon auf dem zermürbenden langen Landweg bis zum Erreichen der Häfen im Nordwesten Afrikas, dann spätestens in der Hölle auf See und wer das alles dann glücklich überlebt hat, für den ist Endstation im Flüchtlingslager.

Man fragt sich, was einen Menschen dazu bewegen mag, all diese Strapazen und lebensbedrohlichen Risiken auf sich zu nehmen. Die Antwort ist immer die selbe: Hunger, Not, Bürgerkrieg, Angst, Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit in der Heimat. Schlimmer als dort kann es nicht werden, selbst der Tod wäre besser oder gar eine Erlösung.

Allein an besagtem Wochenende erreichten noch 3 weitere Pateras und somit insgesamt ca. 200 Flüchtlinge die Kanaren und bis zum heutigen Tage ist kein Rückgang des Immigrantenstroms erkennbar.
Ebenso wenig scheint eine politische bzw. gesellschaftliche Lösung in Sicht. Weder hier in Spanien und schon gar nicht in den Herkunftsländern der Immigranten, wo logischerweise die Wurzel des Übels zu suchen ist.

F.E., CanConsult
La Restinga, Isla de El Hierro

Freediver Offline




Beiträge: 1.056

19.03.2006 18:11
#55 RE: Zusammenfassung Flüchtlingswelle Kanaren Antworten

:ppp:


So traurig das Los der Immigranten zur jetzigen Zeit ist,
es wird noch viel trauriger werden. Dann nämlich, wenn die Völkerwanderung in Richtung "Reicher Norden" beginnt.
Denn dann werden Hunderttausende in Bewegung sein um dem Elend in ihren Heimatländern zu entkommen. Nicht nur weil diese Menschen den Versprechungen von Schleusern folgen sondern weil sie kollektiv um ihr Leben kämpfen werden.
Die Kriegsherrschaft der regierenden Tyrannen in Afrika wird Landstriche, grösser als Deutschland und Spanien zu menschenleeren Wüsten machen. Dürrekatastrophen, Krankheiten und Stammeskriege werden das Übrige erledigen.
Und was können wir tun?
Solange die Welt gebannt auf Krisenherde in Afghanistan, Iran, Irak, Cuba usw. schaut, wahrscheinlich gar nichts. Durch die Berichterstattung in den Medien wird unser Blick getrübt.
Der Krieg ums Öl, glaubens- und ideologisch geprägte Konflikte gehen uns was an - denken wir. Weil diese Probleme weitestgehend durch unsere Regierungen
hausgemacht sind. Und wir Angst davor haben und diese Angst auf jeder Seite geschürt wird.
Haben wird Angst wenn Millionen Menschen wie Vieh durch den Sudan getrieben und Zigtausende abgeschlachtet werden? Scheinbar nicht, Mitgefühl ja, Angst nein!
Unsere Angst wird erst unser Leben bestimmen wenn diese Menschen eines Tages in ihrer Vielzahl unsere Grenzen überschreiten. Verhindern werden wir es nicht können und verstehen wahrscheinlich schon gar nicht!


:aaa:

nic31 Offline




Beiträge: 213

19.03.2006 19:01
#56 RE: Zusammenfassung Flüchtlingswelle Kanaren Antworten

Ola, Franco, ich finde das ist ein tolles Thema und ich bin mir sicher, du willst damit nicht die Touristen verschrecken. Jeder, der das Glück hatte, einen dieser Menschen kennenzulernen, weiß das sich viele von Ihnen nicht nur aus Armut auf den Weg machen, sondern dass viele auch Ihre Existenz und Ihre Familien verlassen, nur weil irgendwelche Seelenverkäufer Ihnen das blaue vom Himmel versprechen. Ich erzähl Euch morgen mal hier die Geschichte von Mohamed, der auch mit so einem Boot auf die Insel gekommen ist, dem man das "blaue vom Himmel" versprochen hat, der durch die Hölle gegangen ist und jezt zum Glück in einigermassen "geordneten" Verhältnissen auf der Insel lebt.
Also, lieben Gruß
Nic
P.S. Habe heute leider keine Zeit mehr zum schreiben

Gran Canaria Forum Offline




Beiträge: 21.836

19.03.2006 19:04
#57 RE: Zusammenfassung Flüchtlingswelle Kanaren Antworten

Ja Nic. Würde mich freuen die Geschichte zu lesen von Mohammed.

Vielen Dank dafür. Bis morgen

sunny2 Offline




Beiträge: 213

20.03.2006 08:07
#58 RE: Zusammenfassung Flüchtlingswelle Kanaren Antworten

Hi Nic,
ist das der unheimlich nette Mohamed der in Playa die Uhren verkauft?
Ich kenn ihn schon seit Jahren und er ist einer der immer nett ist, obwohl ich noch nie eine Uhr gekauft habe. Er kommt unter anderem auch immer zu Speedy und ist dort sehr beliebt bei den Gästen.
Obwohl es unter den Touristen welche gibt, die sich gegenüber den Schwarzen unmöglich behnehmen. Find ich total peinlich, denn das die meisten da ums nackte Überleben kämpfen wird von vielen vergessen.

ellenor85 Offline




Beiträge: 687

20.03.2006 08:57
#59 RE: Zusammenfassung Flüchtlingswelle Kanaren Antworten

Hola Franco,

danke für die Aufklärung.
Ich hab auch schon viel in den News gelesen, dass wieder Flüchtlingsboote gekommen sind usw. Und ich hab mich immer gefragt, was es damit aufsich hat. Und vorallem woher und aus welchem Grund sie kommen.

Ich denke auch, dass wir da leider nicht viel ändern können. Aber umso wichtiger finde ich es, darüber bescheid zu wissen und nicht die Augen vor diesen Probleme zu verschließen.
Man kann nicht immer nur die sonnenseite des Lebens betrachten.

nic31 Offline




Beiträge: 213

20.03.2006 09:00
#60 RE: Zusammenfassung Flüchtlingswelle Kanaren Antworten

Hallo Ihr Lieben
der Mohamed, den ich meine arbeitet in einer Bar/Cafe in Playa, etwas ausserhalb gelegen, in einem der riesigen Wohnblocks, wo viele Leute leben, die von den "Seelenverkäufern" auf die Insel gelockt wurden. Mohamed macht übrigens den besten Pfefferminztee den ich je getrunken habe.(Bin eigentlich ein Kaffee Junkie und mag gar keinen Tee)
Also, kennengelernt habe ich Mohamed durch meinen lieben Freund Heiner.Heiner war damals mit seinen Hunden im Campo unterwegs, als die Hunde auf einmal fürchterlich anfingen zu bellen und auf eine Person zurannten. Heiner hielt Mohamed in der Abenddämmerung erst für einen Spanier und sprach Ihn auch auf spanisch an. Leider verstand Mohamed kein Wort. Also versuchte Heiner es mit englisch. Mohamed spricht fließend englisch und französisch. Heiner fragte ob es Ihm nicht gut ginge, weil er so müde und fertig aussah, dabei kam dann raus, dass Mohamed 3 Tage zuvor mit einem Flüchtlingsboot auf die Insel gekommen ist. Das Boot wurde von der Polizei entdeckt, aber er konnte noch fliehen und irrte seitdem durch die Berge, ohne Wasser ohne Essen und ohne die Kenntniss darüber, dass man sich zur Not von Tunos(Kakteenfrüchte) ernähren kann. Na, was denkt Ihr, hat mein Heiner mit dem Herz aus Gold wohl gemacht?? Na klar, Ihn erst malmit nach Hause genommen.Ja, und da hat Mohamed dann seine Geschichte erzählt, Mohamed kommt aus einem guten Elternhaus, hat eine vernünftige Schulbildung aber wie wir alle auch noch Träume gehabt. Träume von einem Leben an einem anderen Ort,Träume von einem noch besseren Job, einfach das Gefühl, was wir alle vermutlich mal haben. Auszubrechen, aus der gewohnten Umgebung, raus aus dem Alltagstrott auf ins Abenteuer! mohamed hat sich dann ohne das Wissen seiner Familie(vor allem seines Vaters) für viel Geld(den Betrag weiß ich nicht mehr genau, ruf nacher mal Heiner an und frag nach) einen Platz auf einem der Boote gekauft. Ja, und so ist er dann auf die Insel gekommen. Er hat dann über ein halbes Jahr bei Heiner gewohnt, konnte vor allem erst mal seine Familie anrufen, die so wahnsinnig dankbar waren, etwas von Ihrem Sohn zu hören. Mit Heiners Hilfe hat er dann einen Job gefunden und hatte sogar das Glück, sich nach viel schreibkram endlich ganz offiziell auf der Insel aufhalten zu dürfen.
Mohamed lebt nun nicht mehr in dem bescheidenen Wohlstand, den er aus seiner Heimat gewohnt war, macht nun einen Job, für den er überqualifiziert ist, aber ich denke, er ist glücklich.(Ich hoffe es zumindest)
So, das war die Geschichte von Mohamed (in kurzfassung) und ich denke mal einfach, Franco wollte auch nur einfach darauf aufmerksam machen, dass wir alle immer großes Mitleid mit den Leuten haben, die mit diesen Booten auf die Insel kommen, aber schockiert und ...verunsichert??(finde grade nicht die richtigen Worte) bist du dann, wenn Du hautnah damit in Berührung kommst.
Ich habe mir viele Gedanken dazu gemacht, wie man diesen Leuten helfen kann, aber ich glaube, dass geht nur in dem Moment, wo einer von Ihnen vor Dir steht. Erst in diesem Moment kannst Du einem einzelnen Helfen, denn ich glaube wir alle haben nicht die Möglichkeit den Flüchtlingen Ihre Träume zu nehmen. Die einzige Möglichkeit die da ist, hat die Regierung, eifach in dem mehr aufklärungsarbeit geleistet wird und in dem mehr mittel zur ergreifung dieser Seelenverkäufer zur verfügung gestellt wird.
Nic
P.S. Ich denke jeder von uns wird in dem Moment, wo ein Mohamed oder sonst wer vor uns steht sein Möglichstes tun um zu helfen.
:aaa:

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