Auf El Hierro ist gestern ein Flüchtlingsschiff mit 172(!) Immigranten an Bord angekommen, soviel wie noch nie an Bord eines "cayucos" gezählt wurden. Das "supercayuco" kam aus Senegal, die Flüchtlinge wurden von der Küstenwache vorerst auf die Insel El Hierro gebracht, in den nächsten Tagen sollen sie in verschiedene Flüchtlingszentren verteilt werden. Auch auf Gran Canaria ist gestern wieder ein "cayuco" angekommen. 14 Immigranten aus Marokko wurden einige Meilen vor Maspalomas von der Küstenwache entdeckt und in den Hafen von Arguineguin gebracht. Letzte Nacht hat ein Militärhubschrauber 2 weitere Flüchtlingsboote kurz vor Teneriffa entdeckt. Die Boote wurden ebenfalls von der Küstenwache in den Hafen von Los Cristianos geleitet.
Und während die Regierung über den weiteren Aufschub der "Frontex-Aktion" diskutiert, zeigen sich die anderen Provinzen Spaniens in punkto Flüchtlingsversorgung hilfsbereit. Einem Aufruf der kanarischen Regierung zur Hilfe und Aufnahme von minderjährigen Immigranten sind gestern gleich 11 Provinzregierungen gefolgt. Die Kinder und Jugendlichen sollen in Heimen in ganz Spanien unterkommen. Minderjährige Flüchtlinge können von der spanischen Regierung nicht mehr ausgewiesen werden.
429 Immigranten sind allein gestern Donnerstag auf den Kanaren angekommen. 5 Flüchtlingsboote wurden von der Küstenwache aufgegriffen, ein weiteres hat am Abend die Insel Teneriffa erreicht, ein anderes Flüchtlingsboot wurde leer an einem Strand auf Lanzarote gefunden.
Seit heute patrouillieren Militärschiffe und -helikopter von insgesamt 11 EU-Ländern zwischen den Küsten Afrikas und der Kanaren. Die Operation Frontex wurde gestartet, allerdings ohne eine Einigung mit Senegal. Das heißt, die Überwachung des Atlantiks beginnt es ab den Kap Verden und nicht wie geplant vor der Küste Senegal. Die Frontex-Aktion soll gegen die massiven Flüchtlingsströme von Afrika aus auf die Kanaren vorgehen und sozusagen einen Schutzwall für die Inseln und damit für den Südeingang Europas bilden.
Auch an diesem Wochenende sind auf den Kanaren wieder zahlreiche Flüchtlingsboote angekommen. Eine "patera" mit 12 Immigranten an Bord erreichte am Samstag den Strand von El Berriel, am Aeroclub, im Süden Gran Canarias. Auf Lanzarote wurden gestern weitere 32 Immigranten aufgegriffen. Die Flüchtlinge erreichten am Nachmittag einen kleinen Strandabschnitt vor der Hauptstadt Arrecife und wurden von der Küstenwache in die Auffanglager gebracht. Die meisten Flüchtlinge stammen lt. Angaben der Polizei aus Marokko.
Vor der Küste Mauretaniens sind am Samstag lt. Angaben der Behörden 28 Flüchtlinge ums Leben gekommen. Ein "cayuco" mit etwa 70 Immigranten an Bord war gekentert, das Schiff befand sich auf dem Weg zu den Kanaren.
Im Süden Gran Canarias hat sich wieder ein Flüchtlingsdrama ereignet. Ein „cayuco“ wurde ein paar Meilen vor Maspalomas aufgegriffen, an Bord des Bootes befanden sich 81 Immigranten, 2 davon waren während der Überfahrt gestorben. Insgesamt sind in den letzten 24 Stunden 108 Immigranten auf Gran Canaria angekommen.
Die massive Flüchtlingswelle vom Wochenende reißt nicht ab. Am Montag erreichten insgesamt 6 Boote mit über 200 Flüchtlingen an Bord die Kanaren. 3 pateras wurden vor der Küste von Lanzarote, 1 „cayuco“ vor Tenerife und 2 Flüchtlingsboote vor der Südküste Gran Canarias aufgegriffen. Ein weiteres Boot mit etwa 40 Immigranten an Bord, das von einem Aufklärungsflugzeug am Samstag gesichtet wurde wird weiterhin vermisst. Insgesamt haben dieses Jahr 18.199 Immigranten die Kanaren erreicht. 5.070 davon in der Provinz Las Palmas und 13.129 in der Provinz Tenerife
Im Süden von Gran Canaria ist gestern wieder eine „patera“ angekommen. Das Flüchtlingsboot mit 14 Immigranten an Bord wurde gegen 3 Uhr morgens von einer Patrouille der Küstenwache entdeckt und in den Hafen von Arguineguin gebracht.
Kanaren - Provisorische Auffanglager auf El Hierro und La Gomera in Planung
Kanaren - Die kanarische Regierung plant die Errichtung provisorischer Auffanglager auf den Inseln El Hierro und La Gomera. Kanaren Nachrichten für den 25.08.2006 La Gomera / El Hierro - Kanarische Regierung plant Auffanglager auf den Inseln El Hierro und La Gomera - Nachdem seit Anfang des Jahres auch die beiden kleinsten der Kanarischen Insel, La Gomera und El Hierro immer öfter von den Flüchtlings-Cayucos angesteuert werden, erwägt die Kanarische Regierung auf beiden Inseln provisorische Auffanglager zu errichten. Seit Anfang des Jahres gelangten bereits 908 illegale afrikanische Immigranten auf die westlichste und kleinste Kanaren Insel El Hierro, auf La Gomera kamen im Verlauf des Jahres bereits 2.094 sogenannte 'sin papeles' an. Bislang wurden die Flüchtlinge kurz nach der Ankunft mit Fähren auf die Kanaren Insel Teneriffa befördert und dort im überfüllten Auffanglager 'Hoya Fría' untergebracht.
Immer mehr Flüchtlinge auf den Kanaren Rekordzustrom aus Afrika Von WZ Online / APA
Santa Cruz. Der Zustrom von Bootsflüchtlingen auf den Kanaren hat einen neuen Rekord erreicht: Innerhalb von nur 36 Stunden landeten mehr als 1.100 illegale afrikanische Immigranten auf der spanischen Inselgruppe, wie die Behörden am Sonntag mitteilten. Nie zuvor waren in einem solch kurzen Zeitraum so viele Zuwanderer aufgegriffen worden. Die Flüchtlinge seien wohlauf, hieß es weiter. Unter ihnen seien auch zahlreiche Kinder.
Seit Jänner sind damit bereits rund 20.000 illegale Zuwanderer auf den Kanaren gelandet, etwa vier Mal so viele wie im gesamten Jahr 2005. Bis zu 3.000 Menschen sind nach Angaben von Hilfsorganisationen bei der gefährlichen Atlantik-Überfahrt ums Leben gekommen. Angesichts des Flüchtlingsdramas soll noch in diesem Monat in Madrid eine Konferenz der Mittelmeer-Anrainerstaaten der EU stattfinden.
ZitatGepostet von Barbara GC Seit Anfang des Jahres gelangten bereits 908 illegale afrikanische Immigranten auf die westlichste und kleinste Kanaren Insel El Hierro,
Allein NACH dieser Meldung bis heute landeten nochmal 5 Cayucos mit zusammen knapp 400 Menschen an, davon 3 Stück allein in den letzten 4 Tagen bei mir in La Restinga.
Wir verkraften das nicht mehr! Die ganze Insel hat nur 10.000 Einwohner und ist ganze 278 km² klein. Ein "Auffanglager" hier wäre m.E. auch keine Lösung, genauso wenig wie die momentane, es sind ca. 200 im Fußballstadion in Valverde untergebracht. Es sind nämlich Probs aufgetreten - man bekommt sie nicht mehr so ohne Weiteres von der Insel, da sich z.B. Fred Olsen seit neuem weigert, die Flüchtlinge zu transportieren.
Außerdem haben wir es offenbar mit einer neuen Sorte Immigranten zu tun. Ziemlich unverschämt und teilweise auch gewaltbereit !!
Da ich sowas wie inoffizieller Mitarb. der Guardia Civil bin, bekomme ich so einiges mit.
Mehr darüber in Kürze im Hierro-Topic. Falls Interesse besteht ...
Franco, das wäre schön , wenn du uns nähere Informationen geben könnest.
Leider wird in den Medien zu oberflächlich darüber berichtet. Da du ja direkt vor Ort bist und es hautnah miterlebst, wäre wir dir sehr dankbar für einen ausführlichen Bericht. :dsd:
Die Flüchtlingswellen aus Afrika scheinen nicht abzureißen. Auch gestern sind wieder mehrere "cayucos" auf den Inseln angekommen, die Auffanglager platzen mittlerweile aus allen Nähten. Während in Madrid über eine weitere Aufnahme der jugendlichen Flüchtlinge von den anderen spanischen Provinzen verhandelt wird, versucht die Vize-Präsidentin der spanischen Regierung, María Teresa Fernández de la Vega, weiterhin in Brüssel ihr Glück. Und das anscheinend mit Erfolg: die EU-Parlamentarier waren sich gestern einig, dass die bisherige Frontex-Aktion so gut wie gar nichts gebracht hat, neue Maßnahmen sollen jetzt beschlossen werden, und das so schnell wie möglich. In den kommenden Wochen werden die besten Wetterbedingungen für eine Überfahrt von Afrika auf die Kanaren herrschen, deshalb rechnet die kanarische Regierung mit einer neuen stärkeren Immigrantenflut.