900 Bootsflüchtlinge an einem Tag auf den Kanaren Santa Cruz - Der Zustrom afrikanischer Bootsflüchtlinge auf die Kanarischen Inseln schwillt weiter an. Innerhalb von nur 24 Stunden landeten knapp 900 illegale Zuwanderer auf der spanischen Inselgruppe, teilten die Behörden auf Teneriffa mit. Noch nie wurden an einem einzigen Tag so viele Flüchtlinge gezählt. Unter den vor allem aus dem Senegal stammenden Immigranten seien viele Kinder und Jugendliche. In diesem Jahr sind bereits rund 23 000 illegale Zuwanderer auf den Kanaren gelandet.
Zunächst mal ist gestern ein größeres Küstenwachboot aus Teneriffa hier angekommen. Es wird samt Besatzung erstmal für 2 Monate hier bleiben, weil unser kleines "Salvamar" die Aufgaben unmöglich allein bewältigen kann.
Diese Aktion ist ja nun unschwer miß zu interpretieren! Im Klartext: man rechnet mit noch VIEL MEHR Cayucos !
Ich frage mich nur, wo das hinführen soll. Hier ein Foto von vorgestern. Das letzte eingetroffene Cayuco (das bisher größte) und die beiden unmittelbar davor angelandeten im Hintergrund an Land. Dort ist aber kein Platz mehr, also blockiert JEDE weitere Patera hier die Mole - die eigentlich für die hiesigen Fischer gedacht ist.
Auch in den vergangenen 48 Stunden haben wieder mehrere hundert illegale afrikanische Immigranten die Küsten der Kanaren erreicht. Allein in der Nacht zum Mittwoch sind 11 so genannte "cayucos" vor den Inseln aufgegriffen worden, 898 Menschen befanden sich an Bord der Flüchtlingsboote. Das Thema illegale Immigration wird auch beim nächsten EU-Gipfel am 20. Oktober im finnischen Lahti auf der Tagesordnung stehen. Spanien, Italien und Frankreich wollen den anderen EU-Partnern konkrete Vorschläge für den Kampf gegen die illegale Immigration präsentieren.
Die 3 großen Parteien der Kanaren, CC, PSOE und PP wollen das Thema "illegale Immigration" gemeinsam anpacken. In einem ersten Parteiengipfel gestern Dienstag konnte man sich zwar nicht auf eine gemeinsame Linie einigen, die Sprecher aller 3 Parteien sind aber zuversichtlich, dass sich ein gemeinsamer Kurs finden lässt. Ziel der Parteien ist es, mehr Unterstützung von der Madrider Regierung bzw. der EU zu erhalten.
618 illegale Immigranten aus Afrika haben in den letzten 2 Tagen die Kanaren erreicht, lt. Auskunft von Militär und Küstenwache befinden sich einige weitere Flüchtlingsboote bereits auf dem Weg. 3 "cayucos" wurden am Sonntag früh im Süden Gran Canarias aufgegriffen, ein Boot hat einen Strand beim Aeroclub in Bahia Feliz erreicht, 2 weitere Boote wurden von der Küstenwache in den Hafen von Arguineguin gebracht.
Das spanische Militär hat ob der Flüchtlingsflut währenddessen mehrere Zeltlager errichtet, vor allem auf den kleinen Inseln El Hierro und La Gomera sollen die Zelte den Flüchtlingen bis zu 72 Stunden Unterkunft und die Möglichkeit einer ärztlichen Betreuung bieten.Die großen Auffangzentren auf Teneriffa und Fuerteventura platzen mittlerweile aus allen Nähten, seit Jahresbeginn haben mehr als 20.000 illegale Immigranten auf dem Seeweg die Kanaren erreicht.
Im spanischen Ministerrat wird heute eine Sondersitzung zum Thema Flüchtlingsstrom abgehalten. Die Madrider Regierung will die Flüchtlinge bis zu ihrer Abschiebung auf alle spanischen Provinzen verteilen, vor allem für jugendliche Immigranten wird nach Aufenthaltsplätzen in ganz Spanien gesucht. Bisher haben sich die anderen spanischen Provinzen durchaus verhandlungsbereit gezeigt.
Gestern Mittwoch haben 3 Flüchtlingsboote mit 259 illegalen Immigranten Gran Canaria erreicht, unter den Flüchtlingen befinden sich 2 Frauen und 16 Minderjährige. Falls die Operation der Frontex nicht greifen sollte, rechnet die Regierung für die nächsten Tage und Wochen mit einem massiven Flüchtlingsstrom in Richtung Gran Canaria und Teneriffa.
Wie die spanische Regierung gestern bekannt gab hat die EU-Operation “Frontex“ gegen die illegale Immigration nach mehr als 2 Monaten Verzögerung jetzt endlich begonnen. 12 Schiffe, 2 Helikopter und 2 Flugzeuge patrouillieren vor der afrikanischen Küste und versuchen den Flüchtlingsstrom aufzuhalten. Schwerpunkte der Patrouillen sind vor allem die Gewässer vor Mauretanien, Senegal und den Kap Verden. Die Vize-Präsidentin der spanischen Regierung hat die 2monatige Verzögerung der Frontex-Operation “Hera II“ scharf kritisiert, allein in dieser Zeit sind ca. 13.500 illegale Immigranten aus Afrika auf die Kanaren gekommen.
Etwa 700 Flüchtlingsmafias konnte die spanische Regierung in Zusammenarbeit mit den afrikanischen Behörden bisher ausmachen, die meisten davon in Mauretanien und Senegal, gab ein Regierungssprecher gestern bekannt. Die Zusammenarbeit der Behörden ist auf einem guten Weg, heißt es aus Madrid, allein durch die Intervention der EU erhofft sich Spanien ein noch stärkeres Engagement der afrikanischen Behörden. Die Zusammenarbeit wurde auch in punkto "Rückführungen" ausgebaut. Seit Beginn des Jahres hat die spanische Regierung etwa 59.000 Immigranten in ihre Länder zurück gebracht.
Schiff mit 200 asiatischen Immigranten vor Teneriffa angekommen
Santa Cruz - Vor der Kanareninsel Teneriffa ist ein Schiff mit mehr als 200 illegalen asiatischen Einwanderern angekommen. Nach Behördenangaben wurden 18 gesundheitlich angeschlagene Migranten in den Hafen von Los Cristianos gebracht. Das Boot mit den übrigen Menschen wurde von der spanischen Küstenwache und der Guardia Civil in der Nacht nach Santa Cruz de Tenerife geschleppt. Es soll am Morgen in den Hafen der Inselhauptstadt einlaufen. Nach ersten Informationen sollen die Flüchtlinge aus Pakistan stammen.
Auch gestern Sonntag sind wieder mehrere Flüchtlingsboote auf den Kanaren angekommen. Früh am Morgen wurden in der Touristengemeinde San Bartolome de Tirajana zwei bereits verlassene "pateras" aufgefunden, eines der Boote wurde unweit des Leuchtturms von Maspalomas, ein zweites in Castillo de Romeral entdeckt. Im Laufe des Tages konnte die Polizei 29 von wahrscheinlich insgesamt 35 illegalen Immigranten aufgreifen.In den Abendstunden erreichte dann ein weiteres Flüchtlingsschiff die Insel Teneriffa. Das "cayuco" mit 104 illegalen afrikanischen Immigranten wurde vom Militär vor der Küste der Insel entdeckt und in den Hafen von Los Cristianos gebracht.
Eine Delegation des spanischen Innenministeriums wird heute und morgen auf den Inseln erwartet um sich über die aktuelle Flüchtlingssituation zu informieren. Der zuständige Staatssekretär für Sicherheit, Antonio Camacho, und der Generaldirektor der Guardia Civil, Joan Mesquida, treffen heute in Las Palmas mit den Vertretern der Sicherheitskräfte der Inseln zusammentreffen. Für morgen Dienstag ist ein Besuch in der Einsatzzentrale der Frontex auf Teneriffa geplant.
Gemeinsam mit den diplomatischen Vertretungen verschiedener Länder versucht die spanische Regierung derzeit die Identität der 160 asiatischen Immigranten zu klären, die am Freitag an Bord eines Flüchtlingsschiffes kurz vor der Küste Teneriffas aufgegriffen wurden. Lt. den Plänen der Regierung sollen die Immigranten noch in dieser Woche in ihre Länder zurückgebracht werden. Ersten Angaben zufolge waren die 160 Menschen aus Pakistan aufgebrochen um auf der "Südroute", d.h. quer durch Afrika nach Europa zu gelangen. Derzeit sind die Flüchtlinge in einer Lagerhalle im Hafen von Santa Cruz untergebracht. Die Staatsanwaltschaft rechnet damit, dass die Herkunft aller Immigranten noch heute im laufe des Tages geklärt werden kann.
Und auch in Madrid konnte gestern ein wichtiger Punkt zum Thema illegale Immigration beschlossen werden. Die einzelnen Provinzen Spaniens haben sich über die Aufnahme von jugendlichen Flüchtlingen geeinigt, alle Provinzen, bis auf Andalusien, werden jugendliche Immigranten von den Kanaren übernehmen. Das Thema der jugendlichen illegalen Immigranten ist ein besonders heikles: Minderjährige können nicht in ihre Heimatländer zurückgeschickt werden, die spanische Regierung muss für die Jugendlichen bis zur Vollendung ihres 18. Lebensjahres für sie sorgen.
ZitatGepostet von Gran Canaria Forum Und auch in Madrid konnte gestern ein wichtiger Punkt zum Thema illegale Immigration beschlossen werden. Die einzelnen Provinzen Spaniens haben sich über die Aufnahme von jugendlichen Flüchtlingen geeinigt, alle Provinzen, bis auf Andalusien, werden jugendliche Immigranten von den Kanaren übernehmen. Das Thema der jugendlichen illegalen Immigranten ist ein besonders heikles: Minderjährige können nicht in ihre Heimatländer zurückgeschickt werden, die spanische Regierung muss für die Jugendlichen bis zur Vollendung ihres 18. Lebensjahres für sie sorgen.